Egal ob Wind, Regen oder Schnee, Radfahren ist auch im Winter gut möglich. In Wien wagen sich immer mehr in der kalten Jahreszeit auf den Drahtesel und düsen so nicht nur den Benzinpreisen, sondern auch der Erkältung davon. Denn besonders in der kalten Jahreszeit ist Bewegung an der frischen Luft gesund und stärkt das Immunsystem. Jedoch sollte man beim Radeln bei Minusgraden auf einige wichtige Dinge achten. CLUB WIEN hat mit Martin Blum, Radverkehrsbeauftragtem der Stadt Wien über das Radfahren im Winter gesprochen.
"Insbesondere im Winter gilt: passende Kleidung, gute Ausstattung und vorausschauendes Fahren", sagt Martin Blum.
Die Tipps von Wiens Radfahr-Experten für eine gute Fahrt im Winter:
Nutzen Sie das Zwiebelsystem. Ziehen Sie mehrere dünne Schichten übereinander an. Das isoliert und schützt den Körper vor Kälte. Viele dünne Schichten wärmen besser als eine dicke. Um nicht zu stark zu schwitzen, sollte allerdings auf gute Entlüftung beziehungsweise auf Funktionskleidung geachtet werden. Ein Großteil der Körperwärme wird über den Kopf abgegeben. Tragen Sie daher unbedingt eine Haube. Handschuhe spenden zusätzlich Wärme. Achten Sie jedoch darauf, dass die Handschuhe Sie nicht beim Schalten oder Bremsen behindern. Gegen den beißenden Wind schützt man sich am besten mit einer zusätzlichen Windjacke oder Thermohosen. Aber auch die Sichtbarkeit ist in der dunklen Jahreszeit enorm wichtig. Helle und kräftige Farben sind besser zu sehen als dunkle Kleidung. Wer möchte, kann seine Kleidung auch zusätzlich mit Reflektoren ausstatten. Mittlerweile wird auch Alltagskleidung immer häufiger mit Rückstrahlern ausgestattet. Diese sind auch in Form von Bändern, Schleifen oder an Warnwesten erhältlich.
Sichtbarkeit: Wesentlich ist, dass das Fahrrad gut sichtbar ist. Befestigen Sie Reflektoren an Ihrem Rad und kontrollieren Sie, ob die Vorder- und Rücklichter funktionstüchtig sind. Achten Sie darauf, die Reflektoren im Winter sauber zu halten, da sie sonst nicht mehr reflektieren.
Bremssicherheit: Bei Glätte ist es vorteilhaft, dosiert bremsen zu können. Deshalb sind gut eingestellte Bremsen wichtig. Überprüfung Sie schon vorweg, ob Ihre Bremsen gut funktionieren und schmieren oder schrauben Sie wenn nötig diese noch einmal nach.
Reifen: "Tipp: Bei glatter Fahrbahn ist es besonders sicher, den Reifendruck etwas zu senken. Dadurch wird die Oberfläche der Reifen größer und der Grip auf den Straßen erhöht", erklärt die Expert.
Richtig sitzen: Um bei Rutschgefahr schnell vom Fahrrad absteigen zu können, sollte der Sattel etwas niedriger als gewöhnlich eingestellt sein. Um den Sattel vor Schnee, Eis und Feuchtigkeit zu schützen kann man einen Sattelschutz verwenden.
Fahrradkette: Im Winter wird die Fahrradkette besonders belastet. Prüfen Sie deshalb vor der Fahrt die Kette, um etwaige Unfälle zu vermeiden. Ein geschlossener Kettenkasten schützt die Kette vor Wintereinflüssen und reduziert die aufwendige Wartung.
Schutzblech: Radfahren bei Schnee kann ganz schön schmutzig sein. Damit Sie im Winter auch sauber an Ihr Ziel kommen, montieren Sie Schutzbleche an Ihr Fahrrad. Diese schützen vor Matsch und Nässe. Achten Sie beim Montieren darauf, genügend Abstand zum Reifen zu halten, damit sich kein Schmutz festsetzen kann.
Es ist kalt, nass und rutschig. Im Winter herrschen schwierigere Fahrbedingungen als in den wärmeren Monaten. Deshalb ist besonders wichtig, konzentriert und aufmerksam zu fahren. Nicht nur für sich, auch für seine Mitmenschen. "Passen Sie die Fahrweise an die unfreundlichen Witterungsbedingungen an. Wichtig ist, einen größeren Abstand zu den anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern zu halten, das Tempo entsprechend anzupassen und Bremsmanöver in Kurven zu meiden", rät Blum.
Bei Schneefall werden nicht nur die Wiener Straßen, sondern auch die Radwege von der Magistratsabteilung 48 von Eis und Schnee befreit. So werden im Winter rund 280 Kilometer des Wiener Radnetzes intensiv betreut. Der Schwerpunkt der Winterräumung liegt bei den zentralen Radverbindungen, die besonders stark genutzt werden. Insgesamt befreit die Stadt Wien das rund 1.300 Kilometer lange Radnetz von Eis und Schnee.
Lust bekommen, eine Runde durch Wiens verschneite Straßen zu düsen? Hier finden Sie das Winterbasisradwegenetz mit Routen und betreuten Radwegen.
Wenn Sie nähere Informationen benötigen oder ein Anliegen zum Winterdienst haben, rufen Sie das Schneetelefon an. Hier können Sie auch selbst telefonisch auf verschneite oder vereiste Radwege hinweisen: telenfonisch erreichbar unter 01 546 48.
Gut eingepackt und gut geschmiert, steht einer Fahrt durch Wiens verschneite Straßen nichts mehr im Wege. Nach dem Fahrspaß benötigt das Rad in der kalten Jahreszeit besondere Pflege. Denn was nass ist, kann schnell rosten.
Auch hier weiß Rad-Experte Martin Blum Bescheid.
Wenn es zum Fahrradfahren doch zu kalt geworden ist oder man sein Fahrrad für längere Zeit nicht benutzen kann, sollte man es ordentlich einwintern. Damit das Fahrrad im Frühling ohne Probleme wieder genutzt werden kann. Daher gilt: